Lesen Sie mehrWas haben wir zu suchen in den geistigen Welten, damit wir wieder finden können, was verloren ist: die Liebe, welche durch alle Wesen wärmend wallt und lebt, aber Liebe nur ist, wenn sie herausquillt aus dem lebendigen Verständnis des Seins. Denn ein Wesen lieben heißt, dieses Wesen zu verstehen. Lieben heißt nicht, sein Herz mit egoistischer Wärme so zu erfüllen, dass der Mund in sentimentalen Reden übersprudelt; lieben heißt, die Wesen, an denen man Taten tun soll, so in sein Auge fassen zu können, dass man sie bis ins Innerste hinein versteht, nicht nur mit dem Intellekt, sondern mit dem ganzen Wesen seines menschlichen Seins.
Lesen Sie mehrEs wird in der griechischen Sage erzählt, daß die Götter von Nektar und Ambrosia leben. Das ist die männliche und weibliche Liebe der Menschen.
Lesen Sie mehrAlles, was geistig ist, hat selbstverständlich seine äußere sinnliche Form, denn es taucht der Geist unter in die Physis. Er verkörpert sich in der Physis. Vergißt er dann seiner selbst, wird er nur die Physis gewahr, dann glaubt er, daß dasjenige, was geisterregt ist, bloß durch die Physis erregt ist. In diesem Wahn lebt unsere Zeit. Sie kennt nicht die Liebe. Sie phantasiert nur von der Liebe, ja, lügt von der Liebe. Sie kennt in der Wirklichkeit nur die Erotik, wenn gedacht wird über die Liebe. … wenn aber die gegenwärtige Zivilisation über die Liebe denkt, dann spricht sie nur das Wort Liebe, dann redet sie eigentlich von Erotik. Und man kann schon sagen: Gehe man die gegenwärtige Literatur durch, überall, wo zum Beispiel im Deutschen Liebe steht, sollte eigentlich das Wort Erotik gesetzt werden. Denn das ist es, was das in den Materialismus getauchte Denken allein kennt von der Liebe.
Lesen Sie mehrNun, man muß in unserem heutigen Zeitalter gerade die Tugend der Liebe im richtigen Lichte sehen. Denn der Materialismus hat allmählich tatsächlich die Liebe außerordentlich stark zu einer vereinseitigten Vorstellung gebracht. Und da dieser Materialismus vielfach die Liebe nur in der Geschlechtsliebe sehen will, so führt er alle anderen Liebesäußerungen eigentlich auf versteckte Geschlechtsliebe zurück. … wir haben bei vielen Psychoanalytikern geradezu eine Zurückführung von sehr vielen Lebenserscheinungen, die damit gar nichts zu tun haben, auf das sexuelle Element. … man muß eben einen starken Eindruck davon haben, wie die Geschlechtsliebe nur ein Spezialkapitel ist in diesem allgemeinen Buche des Lebens, das von der Liebe redet.
Lesen Sie mehrDie Menschheitszukunft wird aber noch aus etwas anderem als aus Liebe bestehen. Geistige Vervollkommnung wird für den irdischen Menschen das erstrebenswerteste Ziel sein. …, aber niemand, der die Taten der Liebe versteht, wird im eignen Streben nach Vervollkommnung etwas sehen, wovon er noch sagen könnte: es sei dieses Streben selbstlos. Vervollkommnung ist etwas, wodurch wir unser Wesen, unsere Persönlichkeit stärken und fördern wollen. Unseren Wert aber für die Welt müssen wir lediglich in den Taten der Liebe sehen, nicht in den Taten der Selbstvervollkommnung.
Lesen Sie mehrWir haben für unseren Egoismus nichts von Taten der Liebe, aber die Welt hat davon um so mehr. … Wir vervollkommnen uns nicht durch unsere Liebestaten, nur durch die anderen Taten, aber die Welt wird reicher durch unsere Liebestaten. Denn Liebe ist das Schöpferische in der Welt.
Lesen Sie mehrDie Menschen fühlen instinktiv, dass sie von den Taten der Liebe für die Zukunft nichts haben für ihr Ich. Eine Seele muss schon weit vorgeschritten sein in ihrer Entwicklung, wenn sie Gefallen hat an Handlungen der Liebe, von denen sie selbst nichts hat.
Lesen Sie mehrNun, wenn man das Verhältnis des Ich des Menschen zum Gliedmaßen-Stoffwechselsystem ins Auge faßt, so liegt eigentlich in diesem Verhältnisse der Ursprung des menschlichen Egoismus. Es gehört diesem System des menschlichen Egoismus ja auch das Sexualsystem an. Und das Ich wirkt gerade auch auf dem Umwege durch das Sexualsystem am meisten das menschliche Wesen mit Egoismus durchdringend.